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Chronik 1957-1988

Die Jahre 1957 – 1988
aus „Geschichte der ev.-luth. Trinitatis-Kirchengemeinde Misburg“ von Pastor Karl-Heinz Sander †, abgeschlossen am 26. Nov. 1988
 
Die ev.-luth. Trinitatis-Kirchengemeinde ist die älteste "Tochter" der Johannis-Kirchengemeinde.  Sie wurde gemäß der Verfügung des Landeskirchenamts Hannover am 1. Oktober 1963 ausgepfarrt und ist seitdem selbständig. Gleichzeitig erhielt sie den Namen "Trinitatis-Kirchengemeinde Misburg". Diese Abtrennung wurde notwendig, weil die Seelenzahl in der damals noch einzigen ev.-luth. Kirchengemeinde Johannis gegen Ende der fünfziger Jahre auf über 10.000 Gemeindeglieder angewachsen war und auch die Entfernung von dem in Richtung Buchholz gelegenen Ortsteil "Heimaterde" zur Johanniskirche von vielen Kirchgängern als zu weit empfunden wurde. Der Kirchenvorstand der Johannis-Kirchengemeinde erwarb darum vorsorglich 1957 ein Grundstück in der Größe von über 9000 qm mit Hilfe der politischen Gemeinde Misburg zwischen der Schiller- und der Goethestraße. Dort sollte das geplante neue Gemeindezentrum errichtet werden.
Ende des Jahres 1959 trat der Kirchenvorstand der Johannis-Kirche, der ja als Bauherr federführend für die Errichtung des neuen Zentrums war, an den Braunschweiger Architekten Dirk Erich Kreutermit dem Auftrag heran, das Gemeindezentrum zu planen und den Entwurf den kirchlichen Behörden zur Genehmigung vorzulegen. Der Entwurf sah einen im Viereck gruppierten Gebäudekomplex vor, der sich aus der Kirche, dem Pfarrhaus, einem Gemeindehaus und einem Amtsträgerwohnhaus zusammensetzte. Das Eingangsportal zum Vorhof sollte ein 27 Meter hoher Glockenturm bilden, auf dem als sichtbares Zeichen für die umliegende Siedlung ein Kreuz emporragen sollte. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt - Kirche und Pfarrhaus - waren auf 670.000 DM veranschlagt, von denen aus Landeskirchensteuermitteln vom Landeskirchenamt und vom Stadtkirchenverband Hannover 600.000 DM bewilligt wurden. Das Kirchbauopfer der Misburger Gemeinde erbrachte 30.000 DM, während von seiten der Stadt Misburg. der ansässigen Industrie und dem örtlichen Handel und Gewerbe im ganzen 30.000 DM gespendet wurden. So sind die drei Glocken, die nach dem paulinischen Dreiklang "Glaube, Liebe, Hoffnung" genannt wurden, samt allem Zubehör eine Stiftung der Stadt Misburg. Eine später im Glockenturm angebrachte Bronzetafel hält diese Stiftung für den Betrachter fest. Viele Teile der Inneneinrichtung gehen auf Spenden der Industrie, einiger Handwerksbetriebe und Geschäfte in Misburg sowie auf private kirchliche Initiative zurück.
Nachdem das Landeskirchenamt die kirchenaufsichtliche Genehmigung für die Durchführung des ersten Bauabschnitts erteilt hatte, wurde am 10. Sept. 1961 durch den damaligen Landessuperintendenten für den Sprengel Stadt Hannover, D. Klügel, der Grundstein gelegt. Die Abdeckplatte des Grundsteins ist an der Nordseite des Eingangs der Kirche zu sehen. Am 21. Sept. 1962, ein Jahr nach der Grundsteinlegung, konnte das Richtfest gefeiert werden. Die Ausführung der Handwerksarbeiten lag weitgehend in den Händen von Misburger Betrieben, die sich bemühten, den Bau fristgerecht fertigzustellen. So konnte nach Überwindung einiger doch aufgetretener Schwierigkeiten die Kirche am Nachmittag des 21. Dez. 1963 durch den Landesbischof der Landeskirche Hannovers, D. Dr. Hanns Lilje, im Beisein vieler Ehrengäste und einer zahlreichen Gemeinde feierlich eingeweiht werden. Die Kirchengemeinde wird im Jahre 1973 das Jubiläum ihres zehnjährigen Bestehens mit einer Kirchlichen Woche und einem Festgottesdienst am 4. Advent begehen, in dem der nunmehr im Ruhestand befindliche ehemalige Landesbischof D. Dr. Lilje die Jubiläumspredigt halten wird.
Der Kirchenraum mißt 18 Meter im Geviert und erreicht im First eine Höhe von 12 Metern. Das Dach ist innen mit Wellsteg-Holzbindern ausgeführt, die dem Innenraum der Kirche in Verbindung mit dem mahagonifarbigen Gestühl eine wohltuende Wärme verleihen. Der durch das Abheben des Daches von den Wänden entstandene ringsumlaufende Lichtschlitz vermittelt mit den hohen Fenstern an der Ost- und Westseite der Kirche die Leichtigkeit eines Zeltes und weist über das Diesseitsbehaftete des Raumes gleichsam ins Unendlich-Ewige hinaus. Die einzelnen Segmente des Lichtschlitzes sind von dem Hamburger Künstler Claus Wallner in Schwarzlot-Brennmalerei mit Motiven aus der Heilsgeschichte bemalt, die den Namen der Kirche im Handeln des dreifaltigen Gottes - Schöpfer, Erlöser, Heiliger Geist - versinnbildlichen. Altar, Taufstein, Kanzel und Lesepult sind aus Beton, den heimischen Materialien, sauber gegossen und ungeschliffen. Der Fußboden ist mit Goslarer Schiefer belegt, unter dem eine mit Nachtspeicherstrom betriebene Heizung für eine angenehme Durchwärmung der Kirche an kalten Tagen sorgt. Der plastische Schmuck des Raumes beschränkt sich wesentlich auf das von dem hannoverschen Künstler A. Zimmermanngeschaffene, über dem Altar hängende Bronzekreuz, das damit zum Blickfang und Hauptstück der Kirche wird. Die Kirche bietet 290 Personen Platz, davon sind 60 Stuhlplätze beiderseits des Altarraums für den liturgischen Chor, den Kirchenvorstand und die Konfirmanden angeordnet. Außerdem kann zu großen Kirchenfesten bei Bedarf der im Rücken der Gemeinde befindliche Gemeindesaal, der 40 qm umfaßt, mit 60 weiteren Stuhlplätzen hinzugenommen werden. Der Kirchenraum ist von der theologischen Forderung her entwickelt, daß die Gemeinde die Stätten der Sakramente Taufe und Abendmahl und der Verkündigung umschließen soll. Es entsteht so nicht nur ein "Gegenüber", sondern auch ein echtes "Miteinander" von Liturg, Prediger und Gemeinde. Noch mehr wäre es allerdings zu begrüßen gewesen, wenn der Altar als Abendmahlstisch weiter nach der Gemeinde zu gerückt worden wäre, so daß der Liturg hinter diesem stehend, mit dem Gesicht der Gemeinde zugewandt, das Abendmahl feiern könnte. Eine noch so schöne Kirche kann für die Gemeinde nur eine Hülle bedeuten, die erst erfüllt werden muß von einer lebendigen Gemeinde. Es soll jedoch ein Raum sein, so schreibt der Architekt, „der mithelfen soll, Gottesdienst abzuhalten, so daß sich Raum und Gottesdienst gegenseitig befruchten."
Nach lutherischer Lehre wird eine Gemeinde durch Wort und Sakrament erbaut. So war es wichtig, daß Herr Pastor Johannes Ley, bis dahin Pfarrer in der Michaelis-Kirchengemeinde Ricklingen, am 9. Dez. 1962 als landeskirchlicher Gemeindepfarrer zur Hilfeleistung in der Johannis-Kirchengemeinde Misburg eingeführt wurde. Sein Aufgabengebiet umfaßte den Bereich der künftigen neuen Trinitatis-Kirchengemeinde. Er konnte schon vor der offiziellen Auspfarrung sich bemühen, die Gemeinde kennenzulernen und auf eine Konsolidierung hinzuwirken. Am 16. Februar 1964 wurde Pastor Leyals erster Pfarrer der neuen Gemeinde in sein Amt eingeführt, nachdem er bereits am 14. Juni 1963 mit seiner Frau das in Form eines Bungalows errichtete Pfarrhaus bezogen hatte. Er sah es als eine seiner wichtigsten Aufgaben an, weiter an der Vervollkommnung der Kirche und ihres Inventars zu arbeiten.
Am 6. Sept. 1964 konnte die Weihe der drei Glocken durch den damaligen Superintendenten des Kirchenkreises Hannover-Ost, Sup. Lüderwaldt, vollzogen werden. Die Aufstellung der ersten Teile der Orgel erfolgte am 23.  Mai 1966 durch den Orgelbaumeister Weißenbornaus Braunschweig, und nach dem Einbau des Basses fand die Orgelweihe am 1. Sept. 1968 durch den Superintendenten Grahwit, Hannover-Kleefeld, statt. Die Gesamtkosten der Orgel beliefen sich auf 67.000 DM, von denen die Gemeinde durch freiwillige Spenden, Kollekten und Gaben den Hauptanteil der Finanzierung trug. Die erste Visitation der Gemeinde wurde am 8.Juni 1969 durch Superintendent Grahwit vorgenommen. Dies war auch das letzte größere Ereignis, das sich in der Amtszeit von Pastor Ley zu trug. Wegen einer schmerzhaften, tückischen Krankheit trat er vorzeitig am 30. Sept. 1969 in den Ruhestand. Er hielt seine Abschiedspredigt am 31. August 1969. Sein Wirken ist für immer mit den mühsamen Anfängen des Aufbaus der Kirchengemeinde verbunden. Er verstarb Ende März 1982 in Bad Pyrmont.
Die eingetretene Pfarrvakanz wurde nach kurzer Zeit mit der Wahl und der am 18. Januar 1970 erfolgten Einführung des Pastors Karl-Heinz Sander indas Pfarramt der Gemeinde beendet. Der neue Seelsorger war bis dahin Pfarrer am Dom zu Verden und an der Martin-Luther-Kirche zu Edemissen im Kreis Peine gewesen. Neben dem Pastor wird aber die Gemeindearbeit durch die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter getragen.
Als hauptberufliche oder nebenamtliche Mitarbeiter waren oder sind in der Kirchengemeinde seit ihrem Bestehen tätig:
Als Organistin und Chorleiterin Frau Annemarie Mündel (Juni 1964 - Mai 1970, als Diakonin und Chorleiterin Frau Annemarie Seebandt (seit Oktober 1970), als Organist Herr Hans-Walter Bierwisch (seit Oktober 1970), als Gemeindeschwestern Frau Helma Kusian (April 1964 - Mai 1970), Frau Irmgard Maistrak (Jan. 1971 - Oktober 1980), Frau Hoffmann-Kleinberg (seit November 1980), als Pfarrsekretärinnen Frau Gertraude Becker (Oktober 1969 - November 1971), Frau Christina Glindemann (Dez. 1971 - Nov. 1972 und Aug. 1981 - Jan. 1982), Frau Wilma Laubenstein (Nov. 1972 - Aug. 1981), Frau Brigitte Leseberg (seit Febr. 1982),als Küster Herr Albert Kluck (Jan. 1963 - Dez. 1972), Herr Karl Pawelke (Jan. 1973 - April 1976), Herr Paul Zacharias (Sept. 1976 - Sept. 1983), Herr Wilfried von Daake (Okt. 1983 - Februar 1987), Herr Norbert Lamm (seit Juni 1987), als Vertreter in den Vakanzzeiten Herr Alfred Nitz. Als Raumpflegerinnen kümmerten sich um Kirche und Gemeindehaus Frau Christa Hepke (bis April 1986) und Frau Elke Horn (seit April 1986).
Neben dem Kirchenvorstand, der mit dem Pfarramt die Gemeinde leitet, gibt es seit März 1973 einen Gemeindebeirat, der den Kirchenvorstand berät und Anregungen aus der Gemeinde aufnimmt und weiterleitet. Unter seiner Ägide stehen insbesondere die Gemeindefeste. Er wirkt aber auch bei der Gestaltung der Basare (seit 1975 in der Adventszeit) und anderer wichtiger Gemeindeveranstaltungen mit.
Die Kinder- und Jungschararbeit liegt in den Händen unserer Diakonin Frau Seebandt mit ihren Mitarbeiterinnen. Den Frauenkreis leitete bis zu ihrem Fortgang Frau Ley, seit Ende 1970 Frau Ursula Gronsky. Von März 1972 ab gibt es einen Seniorenkreis, der sich einmal monatlich zu einem Nachmittag trifft. Zusätzlich ist seit September 1977 ein Seniorentreff eingerichtet, der allen älteren Mitbürgern im Gemeindebezirk offen steht, um Spiele und Geselligkeit zu pflegen. Die Jugendarbeit betreuten jahrelang die Diakonin und der Pastor. Seit Oktober 1983 kümmern sich Mitarbeiter des CVJM Hannover um die Jugendlichen im Alter zwischen 12-16 Jahren.
Die Kirchenmusik wird von verschiedenen Kreisen und Chören vertreten. Es sind dieses der Kirchenchor, der seit 1964 besteht, der Flötenkreis (seit 1976), der Posaunenchor (seit 1978) und der Jugend- bzw. Kinderflötenkreis (seit 1986). Sie werden von der Chorleiterin und ehrenamtlichen Mitarbeiterin geleitet. Sie wirken in den Gottesdiensten und Veranstaltungen, Wochenschlussandachten und ökumenischen Kirchenmusiken mit.
Die Verbindung zu den an deren evangelischen und den katholischen Kirchengemeinden Misburgs geschieht auf ökumenischer Basis. Die Gemeinde, ihre Kreise und kirchenmusikalischen Gruppen beteiligen sich regelmäßig an den Weltgebetstagen, Fürbittgottesdiensten, Kirchenmusiken und anderen gemeinsamen Veranstaltungen. Diese Aktivitäten werden in der kirchlich gebundenen Bevölkerung dankbar angenommen.
Ein Haus- und Gesprächskreis setzt sich seit seiner Gründung im Februar 1977 mit aktuellen religiösen, theologischen und gesellschaftlichen Fragen auseinander. Ähnliche Themen wurden auch in Seminaren für Konfirmandeneltern, Mütter und zur Vorbereitung auf Kirchentage behandelt. Der Bastelkreis mit der Arbeitsgemeinschaft Bauernmalerei bereitet in mühevoller Kleinarbeit seit 1975 jährlich von Januar bis November die Basare vor, deren Reinergebnis für die über den Haushalt der Kirchengemeinde hinaus gehenden Ausgaben und zur Unterstützung unserer Partnerkirchengemeinde in der DDR bestimmt ist.
Im März 1980 nahm eine Abordnung unserer Gemeinde die persönliche Verbindung zur St. Markus-Kirchengemeinde in Dresden-Pieschen auf, die seitdem durch zunächst einseitige Besuche und seit der gewissen Lockerung des Grenzsystems auch von drüben aus immer stärker gefestigt werden konnte. Mittlerweile haben sich daraus Freundschaften ergeben, die auch auf privater Ebene diesen Kontakt vertiefen halfen.
Seit April 1984 besteht auch eine Partnerschaft mit der anglikanischen Kirchengemeinde St. Peter & Paul in Shepton Mallet, Somerset, England. Diese kleine englische Landstadt ist auch dem Stadtbezirk Misburg durch eine europäische Städtepartnerschaft freundschaftlich verbunden. Bisher fanden mehrere Besuche und Gegenbesuche über den Kanal hinweg statt.
Die Mitverantwortung der Kirchengemeinde für das Gemeinwesen, in erster Linie für die ehemalige Stadt und den jetzigen Stadtbezirk Misburg, ist daraus zu ersehen, daß die Kirchengemeinde seit Februar 1974 Mitglied des Sozialzentrums Misburg e.V. ist und die Gemeindeschwester personell und sonstige Sachleistungen einbringt. Der Kirchenvorstand hat diese Entscheidung getroffen, weil sich auf diesem Wege die flächendeckende pflegerische Versorgung der Bevölkerung besser gewährleisten ließ. Die bisherigen Erfahrungen sind auch sehr positiv zu nennen.
Die Kirchengemeinde stellt auch seit Jahren Räume im Gemeindezentrum für die Durchführung politischer Wahlen zur Verfügung. Dadurch wird den Bürgern ein zumutbarer Weg zum Wahllokal angeboten. Eine Gruppe eines hannoverschen Turnvereins benutzt einen Raum des Gemeindehauses zum wöchentlichen gymnastischen Turnen.
Von März 1981 bis Ende Juli 1988 unterhielt die Kirchengemeinde einen Halbtages-Kindergarten mit 25 Kindern und 2 hauptberuflichen Erzieherinnen. Er war vorn Diakonischen Werk Hannover übernommen worden mit dem Ziel, auf dem schon seit der Errichtung des Kirchenzentrums dafür vorgesehenen Gelände bei Gelegenheit einen neuen und größeren Kindergarten zu bauen. Nach Inkrafttreten der Kündigung des Mietvertrages durch die Jugendwerkssiedlung Misburg e.V., in deren Räumen die Kindertagesstätte untergebracht war, mußte die Arbeit provisorisch in einem Gemeinderaum fortgeführt werden. Intensive Bemühungen des Kirchenvorstands, einer Elterninitiative und kirchlicher Behörden, in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Hannover und dem Stadtbezirk Misburg-Anderten eine Lösung des Problems zu erzielen, sind vorerst fehlgeschlagen. Der Kirchenvorstand hat aber seine Absicht durch Beschluß bekundet, bei günstiger Gelegenheit eine Kindertagesstätte zu errichten, da die Zunahme der Bevölkerungszahl gerade in unserem Gemeindebereich diese Maßnahme nahelegt. Dankbar gedenkt die Kirchengemeinde der Mitarbeiterinnen im ehemaligen Kindergarten, besonders der Leiterinnen Frau Fesche, Frau Gerlach und Frau Allers. Ab Januar 1989 sollen Mütter- und Kinderkreise Mütter mit kleinen Kindern, die im Bereich unserer Gemeinde wohnen, miteinander in Kontakt bringen und ein wenig das Fehlen eines Kindergartens lindern helfen.
Das Wachstum der Gemeinde war auch der Anlaß, im Ja­nuar 1986 einen Besuchsdienstkreis zu gründen, dem 16 Mitglieder angehören. Sie besuchen ältere und kranke Gemeindemitglieder und haben bereits drei besondere Aktionen in Neubaugebieten durchgeführt, um auf die Kirchengemeinde und ihre Aktivitäten aufmerksam zu machen und zu ihren Gottesdiensten und Veranstaltungen einzuladen. Der Kreis wird von Frau Hubensack und Herrn Horn geleitet, die auch an den Fortbildungsmaßnahmen der Landeskirche teilnehmen.
Höhepunkte des Gemeindelebens waren, auf die jetzt 25 Jahre des Bestehens der Kirchengemeinde gesehen, die Visitationen 1969 und 1975 durch Superintendent Grahwit und 1984 durch Superintendent Renner. Dazu gesellen sich die jeweiligen Jubiläen zum 10-, 20- und 25-jährigen Bestehen unserer Kirchengemeinde. 1973 diskutierten prominente Landespolitiker über die Verantwortung des Christen im politischen Leben, während unser Altbischof Dr. Lilje am 4. Advent, dem Sonntag in der Nähe der Kircheneinweihung, die Festpredigt hielt. 1983 konnte Herr Landessuperintendent Badenhop als Gastprediger begrüßt werden, ein krönender Abschluß dieses Lutherjahres, dem zahlreiche Veranstaltungen auch in unserer Gemeinde gewidmet waren. Dazu gehörte auch die Beteiligung am Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover vom 8.-12. Juni 1983, aus dessen Anlaß 200 Mitchristen aus anderen Landeskirchen in privaten Quartieren und 300 Gäste im Gemeinschaftsquartier in der Grundschule am Mühlenweg untergebracht waren. Der Eröffnungsgottesdienst und das Feierabendmahl sowie der Gemeindeabend mit einer Berliner Musikgruppe werden vielen Teilnehmern unvergeßlich bleiben. Die Gäste aus Homburg/Saar werden unsere Gemeinde ebenfalls in guter Erinnerung behalten.
Das Jahr 1988 stand ganz im Zeichen des 25-jährigen Jubiläums der Gründung der Gemeinde. Viele Veranstaltungen waren darauf abgestimmt. Zwei Schwerpunkte waren gesetzt: Die Kirchliche Woche vom 19.-25. September brachte Vorträge, Forumsdiskussionen, eine ökumenische Kirchenmusik und den abschließenden Gottesdienst, in dem Pastor Uhle aus Dresden die Predigt hielt und Reverend Ridler aus Shepton Mallet in England ein Grußwort sprach und assistierte. Im Festgottesdienst zum Gedächtnis der Kircheneinweihung am 4. Advent hielt Herr Landessuperintendent Badenhop die Predigt. Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens waren zu einem anschließenden Empfang eingeladen. Eine Fotoausstellung zur Geschichte unserer Gemeinde war in der Kirche von Sept. - Dez. 1988 zu besichtigen.
Um diesen vielen Veranstaltungen, Kreisen und Aktivitäten räumlich gerecht zu werden, sah sich der Kirchenvorstand genötigt, dem Plan der Errichtung eines Gemeindehauses nachzugehen. Nach über einjähriger Vorbereitung wurde das in Leichtbauweise von der Firma Borchard, Hildesheim, gebaute Gemeindehaus am 4. Dezember 1976 in Betrieb genommen. Die Kosten beliefen sich auf DM 130.000.-, die durch einen Zuschuß des Stadtkirchenverbandes Hannover, Spenden, Rücklagen und ein Darlehen beglichen werden konnten.  Zehn Jahre später erwies sich dieses Haus bereits wieder als zu klein. Darum war die Kirchengemeinde dankbar, daß durch eine erhebliche Spende es möglich war, an eine Erweiterung zu gehen. Diese Erweiterung, die das Fassungsvermögen mehr als verdoppelte, kostete DM 318.000.- Auch diese Kosten wurden auf die gleiche Weise aufgefangen wie beim ersten Bau. Die Einweihung fand am 1. Dezember 1985 statt. Die Ausf'ührung der Arbeiten oblag der gleichen Firma aus Hildesheim. Allerdings kann diese Art der Bauweise auf die Dauer ein massiv aus Steinen ausgeführtes Gemeindehaus nicht ersetzen. Doch ist sie ein Sinnbild der Kirche auf der Wanderschaft, ähnlich der Zelt-Gestalt unseres Kirchengebäudes selbst. Sie hat keine bleibende Statt, wie es der Titel unseres Gemeindeblattes "unterwegs" ausdrückt, das seit Dezember 1979 regelmäßig zwei­monatlich erscheint.

In der Gewißheit, daß der Herr Jesus Christus auf diesem Wege bei seiner Gemeinde bleibt, geht die Trinitatis-Kirchengemeinde in die weitere Zukunft.